Unterschied zwischen Anerkennung von Bedürfnissen und deren Befriedigung
Werden Bedürfnisse nicht gesehen und anerkannt, macht das die Beschäftigten nicht nur unglücklicher, sondern es geht auf die Kosten der Gesundheit. Denn fehlt die Anerkennung von Bedürfnissen, führt das zu Stressmomenten. Und Stress und Ärger machen bekanntermaßen eher krank.
Der große Unterschied zwischen Anerkennung von Bedürfnissen und deren Befriedigung ist dabei zu unterscheiden. Ohne Anerkennung auch keine Befriedigung.
Ein Beispiel.
In einem Unternehmen mit 3-Schichten arbeitet pro Schicht meist ein Beschäftigter auf einem abgelegenen Arbeitsplatz. Von diesem Arbeitsplatz sind es mind. 7 Minuten Fußweg zum Hauptgebäude und den Sozialeinrichtungen. Jede Schicht hält es anders mit der Ablösung des entlegenen Arbeitsplatzes. Mal wird genau zum Schichtwechsel, mal vorher, mal nach Schichtbeginn abgelöst. Jede Schicht meint, ihr System der Ablösung sei gerecht. Dass mit einer späteren Ablösung Beschäftigte, die auf die öffentlichen Nahverkehrsmittel angewiesen sind, diese lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, nehmen die wenigsten Rücksicht.
Der Konflikt gelangt zum Vorgesetzten. Doch dieser macht sich nicht die Mühe, zu verstehen und eine gerechte Lösung für alle zu fällen und diese zu kommunizieren. Im Gegenteil. Er sagt, wenn sich die Beschäftigten nicht von allein einig werden, wird er im Gegenzug ihre Pausenzeiten kontrollieren und darauf achten, dass diese genauestens eingehalten werden.
Fazit:
Der Konflikt bleibt ungelöst, die Diskussionen zwischen den Schichten werden fortgeführt und der Vorgesetzte wird nicht mehr zum Thema gefragt und einbezogen.
An keiner Stelle wurden Bedürfnisse ermittelt noch konnten sie schlussendlich anerkannt werden. Die Interessen wurden nicht hinterfragt.
Solche Abläufe sind in Unternehmen leider gang und gäbe. Es fehlen Dialoge zum Ergründen der Bedürfnisse. Und es geht Ersterhand um das Verstehen und Anerkennen der Bedürfnisse, gar nicht um die Umsetzung einer Lösung!
Erst wenn ein Bedürfnis verstanden wurde, kann der Bedürftige auch einer Erklärung folgen, aus welchem Grund seinem Bedürfnis nicht entsprochen werden kann. Das Verstehen wird am besten deutlich gemacht, in dem dem Vortragenden eine Zusammenfassung seiner Bedürfnisse wiedergegeben wird und eine verständliche Erklärung folgt, weshalb die Situation nicht geändert werden kann.