Crowdwork innerhalb von Unternehmen
Die Hans-Böckler-Stiftung veröffentlichte im Mai 2020 die Studie 436 der Autoren Jan Marco Leimeister, David Durward und Benedikt Simmert „DIE INTERNE CROWD, Mitarbeiter/innen im Spannungsfeld neuer Arbeitsformen“.
Lesen Sie in dieser Zusammenfassung über die wichtigsten Aspekten. Die Studie selber finden Sie hier.
Was ist unternehmensinterne Crowdwork
Unternehmensinterne Crowdwork bedeutet, Arbeitsaufgaben werden intern und online vergeben. Mehrere Beschäftigte werden informiert und bekommen die Chance, sich für die Teilnahme an einem Projekt zu bewerben. Die Teilnahme ist zumeist freiwillig. Die eigentlichen Arbeitsaufgaben sind weiter zu erledigen. Crowdwork erfolgt neben der eigentlichen Tätigkeit.
Unternehmen nutzen Crowdwork zum Beispiel für die Entwicklung und Bewertung von neuen Produkten, logistische Fragestellungen oder crossfunktionale Teams für ganze Projekte.
Vorteile für Unternehmen mit Crowdwork
Für Unternehmen ist Crowdork insofern attraktiv, als dass attraktiv ein „flexibler Ressourcenpool“ entsteht. Mit diesem Ressourcenpool können Kapazitätsschwankungen ausgeglichen werden. Es wird möglich Teams schnell mit motivierten Beschäftigten zusammenzusetzen. Vorher ungenutztes Potenzial der Belegschaft (Fähigkeiten und Kenntnisse) kann angezapft werden. Kooperationen über Team- und Abteilungsgrenzen hinaus helfen das Silodenken aufzulösen. Projekte und Aufgaben werden auf diese Weise kostengünstig und schnell sowie mit hoher Qualitativ erledigt.
Vorteile für Arbeitnehmer*innen bei Crowdwork
Für Arbeitnehmer*innen ergeben sich ebenfalls positive Effekte. Es ermöglicht sich eine Abwechslung von der Routine. Das Kennenlernen und die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen anderer Bereiche ermöglicht über den Tellerrand hinauszublicken. Des weiteren ergeben sich Chancen über die Arbeitszeit selbstbestimmter zu entscheiden und an der Lösung von Problemen mitzuwirken. Diese Aspekte führen zu einer verstärkten persönlichen Entwicklung und der Wahrnehmung, einen wertvollen Beitrag geleistet zu haben. Das wiederum trägt zur Identifikation mit dem Unternehmen und der Zufriedenheit bei.
Stolperfallen für Crowdwork
Die Crowdaufgaben sind für die Beschäftigten ein Mehraufwand. Damit besteht die Gefahr der Arbeitsverdichtung oder dass Arbeit in der Freizeit mitgenommen wird.
Stress entsteht, wenn die Leistung als Crowdworker in die Gesamtbeurteilung aufgenommen wird. Dann steigt der Druck zur Teilnahme, was die Konkurrenz untereinander verschärft und das Betriebsklima verschlechtert.
Notwendige Rahmenbedingungen für Crowdwork
Wichtig sind Freiräume und klare, allgemeinverbindlich festgelegte Regeln für die Arbeit als Crowdworker und Arbeiten in der Crowd um Konkurrenzdenken und Arbeitsverdichtung sicher zu verhindern.