Vom Homeoffice ins Büro
Homeoffice, mobiles Arbeiten, Telearbeit…. nur nicht ins Büro. Vielen Firmen fällt auf, dass der fehlende Kontakt auch ein Fehlen der Verbundenheit zum Unternehmen nach sich zieht. Vom Büro zu Hause oder unterwegs lässt sich für jeden arbeiten. Der Wechsel zu einem anderen Unternehmen fällt leichter.
Doch viele Beschäftigte möchten ihre neugewonnene Freiheit nicht wieder hergeben. Zumal viel Zeit und Fahrtgeld gespart wird, es fallen die Wege zum Arbeitsplatz und wieder nach Hause weg. Von der Selbstbestimmung des Tagesablaufes und weniger Kontrolle durch die Vorgesetzten ganz zu schweigen.
In der wirtschaftspsychologie-aktuell, 17.01.2024, führen Nora und Tim Hampel neben der reinen Anordnung der Präsenzarbeit drei Faktoren an, auf die es ankommt, die Belegschaft zu motivieren, wieder ins Büro zu kommen. Sie benennen 3 Arbeitscharakteristika, die einen positiven Einfluss auf die Wahl für Präsenzarbeit nehmen: Teamausrichtung, Sozialer Kontakt und Planungsautonomie.
Teamausrichtung
Beschäftigte aus Teams, die eine klare Ausrichtung und inhaltliche Abgrenzung zu anderen Teams haben, bevorzugen Präsenzarbeit.
Beschäftigte eines Teams verfolgen unterschiedliche Ziele, wenn keine Einigkeit besteht:
- Über die inhaltliche Aufgabe,
- die mit der Aufgabe verbundene Rolle und
- welcher Beitrag geleistet werden soll.
Eindeutige Antworten schaffen eine gemeinsame Identität. Dies stärkt den Wunsch, das Team auch gemeinsam nach außen gut zu positionieren, zu darzustellen und selber sichtbar zu sein. Außerdem verringert das geklärte Ziel des Teams die arbeitsbezogene Unsicherheit.
Sozialer Kontakt
Isolation und ein Kontaktreduzierung wirken sich negativ auf die Produktivität und die Arbeitszufriedenheit aus. Denn das Büro ist ein elementarer Platz für die Erfüllung sozialer und gemeinschaftlicher Bedürfnisse, der im Homeoffice fehlt.
Durch den Ausbau der sozialen Interaktionen im Unternehmen, werden Beschäftigte motiviert, in Präsenz zu arbeiten. Präsenzarbeit stärkt den Wissenstransfer und schafft Möglichkeiten für das Netzwerken.
Planungsautonomie
Eine arbeitsbezogene Autonomie heißt, dass das Vorgehen und die Methodenwahl bei der Arbeit selbst festgelegt wird. Die damit erlebte Selbstwirksamkeit und das Kompetenzerleben wirken sich positiv auf die Motivation aus. Beschäftigte, denen die Arbeit vorgegeben und kontrolliert wird, erleben eher keine Selbstwirksamkeit und Kompetenzerleben.
Durch das Stärken der Autonomie am Arbeitsplatz und weniger Kontrolle, wird der Flucht aus dem Büro ins Homeoffice vorgebeugt.