Engagement fördern
Sie denken bei Engagement an Ziele oder Lob und Bestrafung? Nein, das sind nicht die eigentlichen Motivatoren. Denn Menschen sind grundsätzlich motiviert.
Das Problem ist, meist wird in Unternehmen das Engagement der Beschäftigten gestört, weil den Beschäftigten nicht zugehört wird.
Stellen Sie sich vor, Sie können Ihre Wohnung nicht betreten, weil gerade vor dem Eingang die neue Leuchte angehängt werden soll. Sie sollen warten. Sie sehen, wie sich der Handwerker mit einem Holzbohrer abquält, um in eine Betondecke ein Loch zu bohren. Sie weisen darauf hin, dass das der falsche Bohrer ist. Der vermeintliche Handwerker hört erst nicht hin und weist Sie beim zweiten Versuch der Aufklärung ab und erklärt, dass er weiß was er tut und alles richtig ist. Sie verstehen die Welt nicht, wie man so unklug arbeiten kann.
Wie fühlen Sie sich? Sie bestellen beim nächsten Mal einen anderen Handwerker, das steht fest. Vielleicht kürzen Sie ihm die Rechnung.
Szenenwechsel. Ein Beschäftigter arbeitet seit 4 Jahren mit dem Stapler und weiß, dass eine Rückfahrleuchte und Hupe gut wären, um Unfälle beim Rückwärtsfahren zu vermeiden. Außerdem sind die Gabelabstände häufig zu verstellen, dies kraftbetrieben und von der Kabine aus zu bewerkstelligen, wäre wirklich sinnvoll. Nicht zu vergessen die Schutztür, damit das lästige Anschnallen entfallen kann. Er spricht dazu ungefragt seinen Chef an. Was tut der Chef? Er kauft einen neuen Stapler, mit der vergleichbaren Ausrüstung des alten.
Wie fühlt sich der Beschäftigte? Der blickt ungläubig drein und sagt sich, ich engagiere mich hier gar nicht mehr. Ich mache jetzt Dienst nach Vorschrift. Überstunden sind nicht mehr. Ich opfere doch nicht meine Gesundheit mit den schweren Gabeln und fahre noch einen Fußgänger an, wofür ich verantwortlich gemacht werden kann. Der Beschäftigte versteht die Welt nicht, wie so unklug gehandelt werden kann.
Was können wir daraus für ein Engagement ableiten?
- Beschäftigte sollten aktiv eingebunden werden, wenn es um ihren Arbeitsplatz geht. Denn sie haben das meiste Wissen über den Arbeitsplatz.
- Beschäftigte sollten nach Lösungsansätzen gefragt werden. Auch wenn diese nicht die tatsächlichen Lösungen werden, könnten andere innovative Ideen abgeleitet werden.
- Änderungen, die unter Einbindung der Beschäftigten erfolgen, haben die höchste Chance auf Umsetzungserfolg durch das Engagement der Beschäftigten.
- Führen Sie regelmäßig Workshops durch, um an das Wissen der Beschäftigten zu gelangen, was noch besser gemacht werden kann. Dies ist eine extrem effektive Form der Organisationsentwicklung mit höchster Garantie auf Umsetzung.