Gründe für Trübsal und Stress im Homeoffice
Homeoffice gegen den Willen der Betroffenen erzeugt oft Trübsal und Stress. Es gibt gute Gründe dafür. Die Vereinsamung durch fehlende Kontakte und Austausch mit den anderen, die Verschmelzung von Privat und Arbeit führt zu fehlender Abgrenzung und fehlender Erholung, die jederzeitige digitale Verfügbarkeit erschwert den Abstand zu Problemen, die digitalen Medien verdichten die Arbeit durch viele Informationen.
Was können Sie als Führungskraft für Ihre Beschäftigten gegen Stress im Homeoffice tun?
Legen Sie Zeiträume für Verfügbarkeiten fest. In Pausen oder nach dem Dienst dürfen Nachrichten eingehen, sind aber nicht zu lesen oder zu beantworten. Die gesetzlich vorgeschrieben Erholzeit von mindestens 11 Stunden ist durch das Homeoffice nicht ausgehebelt und entspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Nutzten Sie zur Weitergabe von Informationen den schriftlichen Weg. Damit bereiten Sie für die anderen die Unterlagen gut auf. Nutzen Sie Onlinemeetings für Abstimmungen und um Fragen zu beantworten, aber nicht rein um zu informieren.
Nutzen Sie nur wenige Kommunikationswege. E-Mail, SMS, Telefon, Handy, Gruppenchats usw. führen dazu, dass Informationen verloren gehen. Da im Homeoffice sowieso stets Daten fehlen, die sich im Büro befinden, sind die Beschäftigten häufig am Suchen, wo was steht. Verschiedene Kommunikationswege bringen manchen zum verzweifelten Suchen und erzeugen Lücken.
Was können Sie als Führungskraft für Ihre Beschäftigten gegen Trübsal im Homeoffice tun?
Führen Sie während der Arbeitszeit informelle Onlinetreffen mit 2-4 Personen ein. Denn es fehlen jetzt die kleinen persönlichen Austausche, wenn Meetings strukturiert und effizient gestaltet werden, kommen die persönlichen Kontakte zu kurz. Erschaffen Sie einen Anlass zusammen am Bildschirm einen Kaffee zu trinken oder zusammen einen Snack zu verspeisen. Tauschen Sie sich aus und vermitteln damit das Gefühl, einem Team anzugehören. Geben Sie ein Thema durch eine Frage vor, die nicht mit der Arbeit zu tun haben muss.
Loben Sie und geben Sie Ihre Anerkennung für erbrachte Leistungen kund. Jetzt mehr denn je! Doch lassen Sie sich nicht dazu verleiten, jemanden online vor anderen zu kritisieren oder zu hinterfragen. Das Gesicht im Bildschirm ist präsenter, als würden Sie sich in einer Runde gegenüber sitzen. Stehen Sie für persönliche Einzelgesprächen zur Verfügung. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Beschäftigten.
Bringen Sie verbindende positive Feedbacks ein. Nutzen Sie dazu zu Beginn von Teammeetings folgende Idee. Sie loben eine Person z.B. bezüglich ihrer guten Laune und sagen. „Sie sind ein super gut gelaunter Mensch!“ der Empfangende muss sagen „Genau, das stimmt!“ Und sie sagt dem nächsten ein Lob, der dieses auf die gleiche Weise bekräftigen muss. So geht es Reihum, bis alle ein Lobe erhalten, bekräftigt und selber eines ausgesprochen haben. Sie werden sehen, das macht gute Stimmung und ist ganz einfach.