Wie lassen sich psychische Erkrankungen destigmatisieren?

Stigmatisierung durch psychische Erkrankungen

Fest steht, wer psychisch erkrank ist, hat meist ein Problem, es anderen mitzuteilen, denn wir will schon „Was am Kopf“ haben (so wie es allgemein leider gedacht wird)? Psychisch Kranke stigmatisieren sich somit selbst und erfahren eine Stigmatisierung durch ihr Umfeld.

Eine Stigmatisierung durch Mitmenschen wird über eine soziale Distanz erfahren, die sich bis hin zur Ausgrenzung und Angriffen äußern kann. Selbst ziehen sich die Betroffenen in eine soziale Distanzierung zurück, weil sie vorausschauend davon ausgehen, ausgeschlossen zu werden.

Sind Unternehmen überhaupt durch Psychische Erkrankungen betroffen?

Ein klares JA! ist die Antwort. Von den Arbeitnehmer*innen entwickelt jeder dritte bis vierte psychische Erkrankungen, die zu behandeln sind. Psychische Erkrankungen sind somit nahezu „normal“ und ein nicht zu umgehendes Thema im Arbeitsalltag.

Die Stigmatisierung Betroffener erschwert das Arbeitsleben und das Leben der Erkrankten. Für die Erkrankten ist es schlimm genug, erkrankt zu sein. Durch eine leicht geschehene Ausgrenzung und Entmündigung wird die Erkrankung sogar noch gefördert und der Arbeitsalltag unerträglich. Ausgrenzung durch Kolleg*innen muss nicht einmal mit böser Absicht erfolgen, sie geschieht durch eigenes Unwohlsein, durch Unbeholfensein, aus Unkenntnis.

Psychische Erkrankungen destigmatisieren

Steffes-Holländer, Chefarzt der Klinik Heiligenfeld in Berlin meint, dass ein offener Umgang von Betroffenen mit ihren psychisch/seelischen Leiden wichtig und ein grundlegender Beitrag zur Destigmatisierung ist.

Denn, werden psychische Erkrankungen tabuisiert, haben es Vorurteile leicht. Vorurteile müssen unbbedingt ausgeräumt werden. Dies kann nur über eine offene Kommunikation erfolgen. Es müssen dafür durch die Betroffenen die eigene Situation und Grenzen angesprochen werden. Für Führungskräfte und Kolleg*innen gilt, Veränderungen bei Betroffenen und ihre Wahrnehmungen über Betroffenen frühzeitig und offen zu thematisieren. Sie sollten vorausschauend informiert sein, um im Falle eines Falles nicht in die Stigmatisierungsfalle zu treten.

Destigmatisieren, eine Leistung des BGM

Im Rahmen des BGM sollten Psychische Gesundheit und Psychische Erkrankungen wiederholt Thema sein. Gut, wenn das Unternehmen Fachkräfte als Ansprechparten für Betroffene anbieten kann.

Fazit:

Es ist von Vorteil, wenn bezüglich psychischer Erkrankungen eine offene Kommunikation erfolgen kann. Psychische Erkrankungen können auf diesem Weg destigmatisiert werden.