Umgang mit Burnout-Rückkehrern
Der eine zurückkehrende Beschäftigte mit einem Burnout benötigt Leistungsanpassung, Mitgefühl und individuelles Vorgehen, ein anderer möchte auf keinen Fall seinen Kollegen gegenüber auffallen, ein weiterer benötigt sogar eine andere Aufgabenstellung oder kommt sogar gar nicht wieder.
Was ist für jeden Einzelnen Burnout-Rückkehrer das Richtige?
Das betrieblich Eingliederungsmanagement (BEM) ist auch hier das Mittel der Wahl. Unabhängig vom Zeitraum der 6 Wochen gemäß Sozialgesetzbuch IX §167 (2) können Sie auch schon vorher ein BEM durchführen. In diesem Gesprächsrahmen fragen Sie den Beschäftigten, was er sich wünscht. Wie die Wünsche zu gestalten sind, finden Sie gemeinsam heraus. Es wird Ihnen gelingen, wenn der Beschäftigte Ihnen vertraut und mitteilen kann, was arbeitsseitig zum Burnout geführt hat. Häufig sind allgemein organisatorische oder soziale Punkte auch für die anderen Beschäftigten relevant, so dass sich mit der Umsetzung der Maßnahmen auch die Arbeitssituation der anderen verbessert.
Vermeiden Sie Druck bei Rückkehrern aus einem Burnout
Was meist nicht gut auf Rückkehrer aus einem Burnout wirkt, ist Druck. Den sollten Sie in jedem Fall vermeiden und sich dem Tempo des Rückkehrers anpassen. Wichtig zu wissen ist, dass es nicht sein kann, dass die vorhergehende Leistung wieder erfüllt wird. 120% oder mehr machen jeden fertig und krank. Sie müssen ein Maß auf 90% finden, das auf 100% im Bedarfsfall kurzzeitig hochgefahren wird.
Zur Verdeutlichung: Würden Sie Ihr Auto bei voller Umdrehung hochjaulend durch die Straßen fahren? Nein, es gäbe naheliegend bald einen Motorschaden. Wem tut es nicht weh, wenn ein unerfahrener Autofahrer mit Vollgas im 2. Gang versucht 60 km/h zu fahren?