Gehört das Thema Gewalt bei der Arbeit mit in das Betriebliche Gesundheitsmanagement?

Auf jeden Fall, gehört das Thema Gewalt und der Umgang bezüglich Prävention und Fallhilfe in das Betriebliche Gesundheitsmanagement.

Die DGUV erstellte sogar eine Studie zum Thema. Hier ist sie zu finden.

Gewalt am Arbeitsplatz – und was Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wirklich leisten kann

Gesundheit ist nicht nur Privatsache – sie ist eine strategische Grundlage für unternehmerischen Erfolg. Ein gesundes Unternehmen ist nicht nur effizient, sondern auch ein sicherer Ort für alle Mitarbeitenden. Doch was passiert, wenn dieser Ort durch Gewalt erschüttert wird?

Gewalt ist vielfältig – und oft unsichtbar

Gewalt am Arbeitsplatz zeigt sich nicht nur in körperlichen Übergriffen. Sie beginnt viel früher: mit Worten, Blicken, Ignoranz oder psychischem Druck. Sowohl das Erleben als auch das Beobachten von Gewalt hat gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Wer Gewalt miterlebt – selbst wenn er oder sie nicht direkt betroffen ist – trägt langfristige Belastungen davon.

Bei Gewalt zwischen Selbstschutz und Überforderung

Im Umgang mit solchen Situationen gibt es Strategien, die ja nach Situation möglich sind: sich Luft verschaffen, so tun, als sei alles in Ordnung, den Raum verlassen oder versuchen, die Eskalation zu vermeiden. Oft bleibt Betroffenen jedoch keine andere Wahl, als ihre wahren Gefühle zu unterdrücken. Diese emotionale Dissonanz – das Auseinanderklaffen von innerem Erleben und äußerem Verhalten – kann auf Dauer krank machen. Die Folge? Erschöpfung bis hin zu Depression.

Emotionen dürfen keinen Platz haben? Ein gefährlicher Irrtum. In vielen Berufen, besonders im Dienstleistungsbereich, ist emotionale Zurückhaltung Teil des Jobs. Freundlich sein – immer. Auch wenn man innerlich wütet oder verletzt ist. Gerade in der Arbeit mit Kunden oder in angespannten Teamsituationen entsteht eine emotionale Anforderung, die unterschätzt wird.

Gesunde Arbeit braucht ein sicheres Umfeld und ein sicheres Arbeitsklima

Hier kommt das Betriebliche Gesundheitsmanagement ins Spiel – und zwar nicht als Feelgood-Deko, sondern als systemischer Ansatz. Ein Unternehmen, das sich aktiv mit Gewalt, Stress und emotionaler Belastung auseinandersetzt, handelt weitsichtig.

Möglichkeiten bieten sich durch einen guten Service gegenüber Kunden, dann gibt es keinen Ärger für die Beschäftigten. Man spricht dann von einer Dienstleistungskultur. Verbreiten von positiven Emotionen, denn Emotionen sind ansteckend. Ein gutes Arbeits- und Raumklima schaffen, denn dieses schütz bei Gewalt. Wie Prof. Dr. Andrea Fischbach, Sozial-, Arbeits- und Organisationspsychologie es nannte: „Professionelle Dienstleistung fördert Gesundheit und Wohlergehen der Beschäftigten, Kunden, Betriebe und das Gemeinwohl.“