Vereinsarbeit ist ein echter Sonderfall bezüglich des Umgangs mit Konflikten. Wie auch Parteien ein Sonderfall im Umgang mit Konflikten darstellen, insbesondere solche, die sich neu etablieren und Strukturen aus der Basisarbeit.
Keine Entlohnung für den Einsatz bedingt Konflikte in Vereinen
Allen ist gemein, es gibt keine Entlohnung. Die Arbeit wird nicht honoriert. Die Motivation ist intrinsisch. Doch meist nicht rein intrinsisch. Die Anerkennung von außen ist ein wesentlicher Faktor, der an die Stelle der geldlichen Entlohnung tritt. Gesehen werden, anerkannt werden in dem was getan wird, ist wichtig. Doch das Problem ist, weil alle gesehen werden und Anerkennung erfahren möchten, fehlt es allen an diesen. Da schon die Freizeit für das Ehrenamt hergegeben wurde, um etwas Gutes zu bewirken, ist kein Raum mehr vorhanden, um Konflikte zu lösen. Bevor sich jemand dafür die Zeit nimmt und evtl. auch noch Geld investiert oder sich mit dem Kontrahenten konfrontieren lässt, bleibt der Konflikt entweder bestehen oder Betroffene verlassen ihre Organisation, d. h. den Verein oder die Partei.
Schwache Führung belässt Konflikte in Vereinen
Ein weiterer Grund sind schwache Führungskräfte im Verein, dass heißt, Personen, aus dem Vorstand. An ihnen liegt es Ideen, Ziele und Aufgaben zu kommunizieren und auch durchzusetzen. Da alle freiwillig dabei sind, muss dies natürlich auch entsprechend wertschätzend und intelligent erfolgen. Per „Order Mufti“, also ohne Einbindung der Betroffenen, geht gar nichts.
Schlechte Führung fördert die Konflikte in Vereinen
Schlechte Führung im Verein bedeutet häufig, dass die Vereinsmitglieder möglicherweise ihren Entscheidungsspielraum nicht kennen und mit jeder Frage zum Vorstand kommen oder Entscheidungen treffen, die dem Verein nicht hilfreich sind. Das führt häufig zu Konflikten.
Schlechte Führung im Verein kümmert sich nicht um die Konflikte im Verein, die es geben wird und muss, weil so viel verschiedene Charaktere aufeinander prallen im Einsatz für etwas Gutes. Die Konflikte werden unbereinigt belassen.
Schlechte Führung im Verein meint, dass Lobe und Anerkennung unwichtig sind. „Sie selber werden ja auch nicht gelobt.“ Das fördert Konflikte.
Schlechte Führung im Verein glaubt, alles entscheiden zu müssen und vertraut den Mitgliedern des Vereins nicht. Sie unterlässt es, Aufgaben an die richtigen Personen zu delegieren. Auch das fördert Konflikte, weil Menschen sich engagieren möchten.
Fazit: Konflikte in Vereinen
Wie im Berufsleben treten in den Vereinen ähnliche Konflikte auf, aber um Potenzen brisanter. Denn es gibt häufig gar niemanden, der dies erkennt, sich darum kümmert oder sogar in der Lage ist, sich gut darum zu kümmern.