Warum der Wunschweg in die Hölle
Menschen mit schädlichem Verhalten begegnen wir immer wieder, der Arbeitsalltag ist nicht ausgenommen. Manch einer wird in die Hölle gewünscht. Kann dem Wunsch entsprochen werden?
Aber die Hölle gibt es doch gar nicht!
Das heraus zu finden hilft das 2004 im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek, erschienene Buch „Auch du lebst ewig“ von Bernard Jakoby. Frau Kübler-Ross schrieb im Vorwort über das Buch, dass es eine „neue umfassende Sicht über den Tod und das Leben danach“ vermittelt. Wir können somit von einem wissenschaftlichen Anspruch der Texte ausgehen. Und werden den Begriff Hölle neu verstehen lernen.
Hölle in der Nahtoderfahrung
Insbesondere geht es um folgenden Text auf Seite 44, im 2. Kapitel Nahtoderfahrungen. Darin berichtet eine Person über ihre Nahtoderfahrung:
„… denn plötzlich zog mein Leben an mir vorbei – ich kann es nicht anders ausdrücken. Dabei war es nicht eigentlich mein Leben, was ich sah, es waren viel mehr die Gefühle – jedes einzelne Gefühl, dass ich in meinem Leben je empfunden hatte und jetzt noch einmal spürte. Und mit meinen Augen sah ich, wie diese Emotionen mein Leben beeinflusst hatten. Womit ich in meinem Leben das Leben anderer Menschen beeinflusst hatte, und verglich es mit dem Gefühl reiner Liebe, die mich umgab. Und es war schrecklich, was ich getan hatte. Großer Gott! Das ist meine feste Überzeugung. Wissen Sie, ich habe schreckliche Dinge angerichtet, wenn ich es an der Liebe messe….“ „…
Wir sehen also nicht nur unser eigenes Leben, sondern vor allem die Konsequenzen und Auswirkungen auf andere. Wir empfinden nun, was der andere gefühlt hat, als wir ihn verletzten.“
Die persönliche Hölle
Der letzte Satz ist die Antwort auf unseren oben aufgenommen Wunsch, den einen oder anderen in die Hölle zu wünschen. Führungskräfte und Beschäftigte mit schädlichem Verhalten werden allein ihre eigenen Richter sein. Weil sie im Angesicht des Todes all das erfahren und fühlen, was sie anderen angetan haben, das nicht aus Nächstenliebe erwuchs. Denn im Angesicht des Todes wird die Liebe das Maß der Dinge sein. Die Hölle wird so groß sein, wie die Liebe in Form von Fürsorge, Achtung, Wertschätzung im Leben außer Acht gelassen oder verletzt wurde.
Das könnte den einen oder anderen animieren, sein Verhalten zu überdenken. Oder?