Interaktionsarbeit als psychische Belastung?

Interaktionsarbeit ist der korrekte Fachbegriff für den ansonsten genutzten Namen „Emotionsarbeit“. Interaktionsarbeit entsteht in der Zusammenarbeit mit Menschen, die die Kunden sind. Das können Studenten, Schüler, Patienten, Bewohner, Pflegebedürftige, Mieter, Eltern von Kindern, Eltern von Angehörigen, Kunden im Einzehlhandel, Kunden von Unternehmen usw. sein. Das Problem an Interaktionsarbeit ist, dass ohne die Kunden die Arbeit nicht erfolgen kann. Das Ziel der Arbeit ist der Umgang mit den Kunden, die die Mitarbeit, Zusammenarbeit oder zumindest keine Arbeitsverhinderung durch die Kunden sucht.

Interaktionsarbeit setzt sich aus folgenden vier Komponenten zusammen. Die vier Komponenten können unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten.

Kooperationsarbeit

Aus der Abhängigkeit zum Kunden muss mit ihm zusammen gearbeitet werden. Denn die Arbeit ist auf den Kunden ausgerichtet. Diese Kooperation findet ihren Ausdruck durch z.B. durch ein Aushandeln, Anregen, Rahmen setzen, es ist eine Vorschau zu geben und Ideen sind zu entwickeln, Bitten, Erklären, Verständnis erzeugen, Dialog führen usw.

Emotionsarbeit

Emotionsarbeit findet in der betroffenen Person selbst statt. Es geht um die Regulierung der eigenen Gefühle, den Selbstschutz. Womit die betroffenen Personen umgehen müssen können unter anderem die Gefühle Ekel, Mitleid, Angst, Ärger, Wut sein. Diese Emotionen können nicht am Kunden abreagiert werden, sondern müssen einen anderen Weg finden. Sie dürfen auch nicht in der Person verbleiben oder unterdrückt werden, weil diese zu Erkrankungen führt.

Gefühlsarbeit

Gefühlsarbeit macht die Arbeit möglich oder ist Teil der Dienstleistung. Hier ist der Bezug zum Kunden gemeint. Wie geht es dem Kunden in der Situation, was benötigt der Kunde? Darauf muss sich die betroffene Person einstellen können um ihre Arbeit tätigen zu können.

Subjektivierendes Arbeitshandeln

Das subjektivierende Arbeitshandeln tritt bei allen Nicht-planbaren Situationen im Umgang mit Menschen auf. Hier geht es um das schrittweise, assoziative, ganzheitliche, systematische Vorgehen. Ein Gespür für den Kunden und Situation sind notwendig. Es kann hierfür keine festen Handlungsanweisungen geben, sondern situativ muss nach eigener Bemessungsgrundlage entschieden werden.

Die Frage bei Interaktionsarbeit ist, wie und wo können die Beschäftigten im Unternehmen Unterstützung finden und wie kann die Arbeit erträglich gestaltet werden? Ansonsten führen die Kategorien zu psychischen Belastungen und folgenden psychischen oder physischen Erkrankungen bei den Beschäftigten.