Sind nur Akademiker gute Führungskräfte?

Ein klares NEIN dazu, dass nur Akademiker gute Führungskräfte sind. Akademiker haben den Nicht-Akademikern häufig voraus, dass sie im Studium gelernt haben analytisch zu denken, methodisch vorzugehen, Probleme strategisch zu lösen. Personalführung und Menschenkenntnisse werden im Studium eigentlich nicht vermittelt.

Akademiker ja oder nein, worauf kommt es bei der Führung an?

Gute Führung wird nicht aufgebaut auf analytisches und logisches Denken. Gute Führung lebt von Menschenkenntnis, eigene Reflektion im Umgang mit Menschen, Empathie, eigenes Menschenbild usw. Auch sind in der Führung Menschen mit Organisationstalent, Konfliktoffenheit und Kommunikationsfähigkeit usw. gefragt. Wenn eine Führungskraft sich als Coach versteht, seine Beschäftigten zu unterstützen, gute Arbeit zu leisten und erfolgreich zu sein, dann bringt sie diese zu Bestleistungen und macht die Beschäftigten zu zufriedenen, ja auch glücklichen Mitarbeitern.

Die Metastudie des IFIDZ bringt es auf den Punkt. Sie stellt zusammenfassend fest, dass auch im digitalen Zeitalter die Beziehung von Mensch zu Mensch der entscheidende Erfolgsfaktor bleibt!

Aus der Praxis

Im Arbeitsumfeld habe ich häufig erlebt, dass fähige Beschäftigte nicht in die Auswahl einer höheren Führungskraft gelangen, weil sie nicht studiert haben. Ganz extrem im wissenschaftlichen Bereich, Forschung, Lehre. Die Nicht-Akademiker fallen schlicht durch das klassische Auswahlverfahren durch. Renommee des Unternehmens (ein Doktortitel hört sich qualifizierter an), Anerkennung, Vorurteile der Kollegen auf gleicher Ebene, machen einen Einstieg für Nicht-Akademiker häufig schwierig.

Nicht-Studierte schaffen es leicht in die Teamleiterebene, auch in die Abteilungsleitungen kleinerer Einheiten oder kleinerer Unternehmen. In den Konzernen und großen Unternehmen hingegen haben Nicht-Akademiker weniger Chancen. Zumal es hier auch genügend Bewerber gibt, die studiert haben.

Umdenken in Richtung Nicht-Akademiker als Führungskräfte empfehlenswert

Doch was spricht dagegen, dass Menschen eigenständig dazulernen, sich selber weiterbilden, Talent haben, Autodidakten sind? Diese Champions herauszufiltern und im Aufstieg zu fördern, sollte stärker erfolgen. Doch dazu bedarf es Menschenkenntnis. Bei den Nicht-Akademikern werden sich viele potentielle Führungskräfte finden, machmal müssen sie auch wie Schätze gesucht werden.