Als Fortführung des vorhergehenden Blogs „Was heißt Salutogenese?„, werden hier die wichtigen 4 Eckpfeiler der Salutogenese erklärt.
1. Das Modell der Salutogenese geht nicht von absoluter Gesundheit oder Krankheit aus. Gesundheit ist nicht das Gegenteilige von Krankheit. Sondern Menschen befinden sich auf einer Skala zwischen den Polen der absoluten Gesundheit oder Krankheit.
2. Das Modell der Salutogenese geht nicht davon aus, dass Stressoren schlecht sind. Entscheidend vielmehr sieht es den Umgang mit den Stressoren als wesentlich an. Die subjektive Einschätzung der Stressoren und die Art der Bewältigung entscheiden über gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen.
3. Das Modell der Salutogenese betrachtet die allgemeinen Widerstandsressourcen als wesentlich, Belastungen zu bewältigen. Diese umfassen genetische, konstitutionelle und psychosoziale Merkmale. Die psychosozialen Widerstandsressourcen sind veränderbar und umschließen Wissen, Intelligenz, präventive Einstellungen, Fähigkeiten, Eigenschaften – Ich-Identität und Selbstwertgefühl -, körperlich-konstitutionelle Eigenschaften, soziale Bindungen, religiöse oder philosophische Überzeugungen, kulturelle Stabilität, materielle Ressourcen. Damit hängen diese Ressourcen von den gesellschaftlichen, biographischen und familiären Bedingungen ab.
4. Das Modell der Salutogenese erkennt an, dass Menschen, die auf der Grundlage vieler Widerstandsressourcen positive Erfahrungen machen und ein „Kohärenzgefühl“ entwickeln. Dieses Kohärenzgefühl benennt die Salutogenese als ein Schlüsselkonzept. Kohärenz besteht aus den drei eng zusammenhängenden Komponenten:
- Gefühl der Verstehbarkeit, dass das eigene Leben verstehbar, kognitiv klar und strukturiert ist
- Gefühl der Bewältigbarkeit, dass die Anforderungen und Belastungen zu bewältigen sind.
- Gefühl der Sinnhaftigkeit, dass das Leben sinnvoll ist und wert, für die Anforderungen Energie zu investieren.
Menschen mit einem hohen Gefühl der Kohärenz bewältigen Stressoren besser und verorten sich auf der Skala zwischen ganz gesund und krank in die Richtung der Gesundheit.